Photovoltaik-Förderung 2023: Programme im Überblick ☀ Autarq

Photovoltaik-Förderung: Diese Förderprogramme gibt es

Photovoltaik-Förderung: Diese Förderprogramme gibt es

Eine PV-Anlage auf dem Dach kann sich doppelt lohnen. (Bild: mcdelange via pixabay)

Immer mehr Menschen möchten sich von der konventionellen Energieversorgung unabhängiger machen. Dies hat mit den steigenden Kosten zu tun, aber auch mit dem Wunsch, langfristig nachhaltiger zu leben. Mit einer eigenen Photovoltaik-Anlage kannst du nicht nur Geld sparen, sondern auch einen aktiven Beitrag zur Energiewende leisten. Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten, um an PV-Förderungen zu gelangen.

Bei der Suche nach der idealen Photovoltaik-Förderung gilt es, mehrere Aspekte zu beachten. Ist die Photovoltaik-Anlage für ein Privathaus oder ein Firmengebäude geplant? Wird sie neu installiert oder gibt es bereits eine bestehende, die erweitert werden soll? Welche Art von Anlage soll installiert werden?

Welche Rolle spielt die Kreditanstalt für Wiederaufbau bei der Photovoltaik-Förderung?

Grundsätzlich gibt es zwei Arten der Photovoltaik-Förderung: die Investitionsförderung für die Anschaffung einer PV-Anlage und die „betriebliche“ Förderung in Form der Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet eine PV-Anlage-Förderung über den zinsgünstigen Kredit namens „Erneuerbare Energien – Standard (270)“ an. Unter diese Förderung fällt die Kategorie „Photovoltaik-Anlagen auf Dächern, an Fassaden oder auf Freiflächen“. Gefördert werden damit unter anderem private und öffentliche Unternehmen, Vereine sowie Privatpersonen und gemeinnützige Antragsteller, falls diese einen Teil des erzeugten Stroms oder der erzeugten Wärme in das öffentliche Stromnetz einspeisen oder verkaufen. Für die Einspeisung ins öffentliche Stromnetz erhält der Betreiber eine Einspeisevergütung. Dieser staatlich garantierte Preis ist im Erneuerbare-Energien-Gesetz verankert. 

Verteilung der eingespeisten EEG-Jahresarbeit* nach Energieträger in Deutschland im Jahr 2020
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Anlagen mit Einspeisevergütung sind bei der Solarenergie sehr präsent. (Quellen: Bundesnetzagentur; Bundeskartellamt)

Wie kann man den KfW-Kredit mit anderen Fördermitteln kombinieren?

Die KfW-Kredithöhe für die Photovoltaik-Förderung beträgt maximal 50 Millionen Euro und ist innerhalb von 12 Monaten nach Zusage abrufbar, wahlweise in einer Summe oder in Teilbeträgen. Den individuellen Zinssatz ermittelt die Bank der Antragsteller:in anhand des Standorts, der wirtschaftlichen Verhältnisse sowie der Qualität der Sicherheiten. 

Die Mindestlaufzeit beträgt generell zwei Jahre. Während der tilgungsfreien Zeit sind nur die Zinsen zu bezahlen, danach werden gleich hohe vierteljährliche Raten zuzüglich Zinsen auf den noch zu tilgenden Kreditbetrag fällig. 

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) verweist darauf, dass es wichtig sei, den Antrag zu stellen, bevor Aufträge an Bauunternehmen und Handwerksbetriebe vergeben werden, um Fördermittel erhalten zu können. Aufträge rund um die Planung können dagegen schon vor dem Antrag vergeben werden.

Der KfW-Kredit kann mit anderen öffentlichen Fördermitteln, wie etwa Zulagen und Zuschüssen, kombiniert werden. Das bedeutet, dass die gleichzeitige Inanspruchnahme einer staatlichen Förderung in Gestalt einer Einspeisevergütung, zum Beispiel nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz oder dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz, möglich ist.

Was ist bei der Photovoltaik-Förderung über die EEG-Vergütung möglich?

Der zweite zentrale Baustein der Photovoltaik-Förderung auf Bundesebene ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das im Juli 2022 aktualisiert wurde. Es setzt auf einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien, weshalb Betreiber von PV-Anlagen von einer Fördervergütung profitieren können. 

Durch die Neufassung des EEG-Gesetzes wird die Einspeisung des von einer Photovoltaik-Anlage erzeugten Stromes in das öffentliche Stromnetz ab dem 1. Januar 2023 besser vergütet. Und zwar deutlich: Der Vergütungssatz für Hausdachanlagen unter zehn Kilowatt Leistung, die ab dem 30. Juli 2022 in Betrieb genommen wurden, steigt von 6,24 Cent auf 8,2 Cent pro Kilowattstunde eingespeisten Solarstrom. Das ist ein Plus von 31 Prozent, also knapp einem Drittel mehr als bisher. Größere Anlagen mit bis 40 Kilowatt Leistung erhalten für den über zehn Kilowatt hinausgehenden Anlagenteil 7,1 Cent pro Kilowattstunde statt bisher 6,06 Cent: immerhin ein Plus von 17 Prozent.

Verteilung der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien in Deutschland nach Energieträger im Jahr 2021
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Photovoltaik spielt eine zentrale Rolle im Erneuerbare-Energien-Mix. (Quellen: BDEW; Statistisches Bundesamt; BMWK; AGEB; Statistik der Kohlenwirtschaft; ZSW)

Photovoltaik-Anlagen, die vor dem 30. Juli 2022 in Betrieb genommen wurden, werden mit den alten Vergütungssätzen bedacht. Das Gesetz garantiert Betreibern von Photovoltaik-Anlagen, 20 Jahre lang eine gleichbleibende Vergütung für jede eingespeiste Kilowattstunde Solarstrom zu erhalten.

Außerdem regelt die Neufassung des EEG-Gesetzes, dass ersatzweise im Garten aufgestellte Solarmodule, sprich auf einer Freifläche positionierte, ebenfalls gefördert werden, wenn sie nicht auf dem Hausdach angebracht werden können.

Welche steuerlichen Vorteile bringt die Neufassung des EEG mit sich?

Sobald man aus seiner Photovoltaik-Anlage erzeugten Strom in das öffentliche Stromnetz einspeist, ist man Teil eines sogenannten Netzparallelbetriebs. Da die PV-Anlage Gleichstrom produziert, in das öffentliche Stromnetz aber nur Wechselstrom eingespeist werden kann, muss der über die Photovoltaik-Anlage generierte Strom mithilfe eines Wechselrichters umgewandelt werden. Eine Abnahmegarantie verpflichtet die Stromnetzbetreiber dazu, den über die Photovoltaik-Anlage generierten Strom abzunehmen und zu vergüten.

Beachten müssen Betreiber:innen einer Photovoltaik-Anlage, die Strom in das öffentliche Stromnetz einspeisen, dass sie für das Finanzamt damit zu einem gewerblich tätigen Unternehmer werden und deshalb Steuerzahlungen anfallen können. 

Mit dem Jahressteuergesetz 2022 kommen aber große Erleichterungen auf viele Photovoltaik-Betreiber:innen zu. Für eine übliche Photovoltaikanlage (bis 30 Kilowatt installierter Leistung) an oder auf einem Gebäude soll die Besteuerung ab 2023 komplett entfallen – und zwar bei der Einkommensteuer und der Umsatzsteuer.

Welche Photovoltaik-Förderungen bieten die Bundesländer an?

Auch die einzelnen Bundesländer haben in der PV-Förderung in den vergangenen Jahren Gas gegeben. Ein Großteil der Förderprogramme auf Länderebene ist aufgrund der Vielzahl der bereits eingegangenen Förderanträge und der Erschöpfung der vorhandenen Fördermittel jedoch schon wieder ausgelaufen. 

Lediglich in Berlin gibt es aktuell (November 2022) noch die Möglichkeit einer PV-Förderung auf Landesebene.

  1. 1

    Das Förderprogramm des Bundeslandes Berlin:

    Mit SolarPLUS wurde das erfolgreiche Förderprogramm EnergiespeicherPLUS um bislang unbegrenzte Zeit fortgeführt und erweitert. Im Vordergrund der Förderung stehen weiterhin Investitionen in Batteriespeicher, die zusammen mit neuen Photovoltaikanlagen installiert werden.

  2. 2

    Was wird in Berlin gefördert?

    Unterstützt werden anteilig die Kosten für die Vorbereitung von Solar-Projekten, also für die Erstellung von Studien, Gutachten und Konzepten. Außerdem können Mieterstromprojekte bezuschusst werden, die bisher häufig wegen fehlender Wirtschaftlichkeit nicht umgesetzt wurden. Darüber hinaus werden Solaranlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden gefördert, sowie Fassaden-Photovoltaikanlagen und die Kombination von Gründächern mit Solaranlagen.

  3. 3

    Wer wird in Berlin gefördert?

    Umfassende Förderung für Photovoltaikprojekte für Immobilieneigentümer:innen, Wohnungseigentümergemeinschaften und Unternehmen

Alle Details zur Photovoltaik-Förderung des Bundeslands Berlin gibt es hier zum Download.

Neu installierte Leistung der Photovoltaikanlagen in Deutschland nach Bundesland im Jahr 2021 (in Megawattpeak)
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Diese Grafik zeigt, wie sich die Bundesländer im Jahr 2021 in Sachen neu installierte Leistung der Photovoltaikanlagen schlugen. 

Welche PV-Förderprogramme bieten die Kommunen an?

Auch Kommunen haben es sich zur Aufgabe gemacht, PV- Förderung zu betreiben und so ihren Beitrag zur Energiewende zu leisten. Einige Kommunen fördern kleine Photovoltaik-Anlagen, die Private meist auf dem Balkon oder ihrer Dachterrasse installieren. Genannt werden sie deshalb Balkonkraftwerke. Dabei handelt es sich um Photovoltaik-Module, die über einen Schutzkontaktstecker (bekannt als Schuko-Stecker) für die Steckdose oder einen zugelassenen Spezialstecker mit entsprechender Spezial-Steckdose sowie einen integrierten Wechselrichter verfügen. 

Wie groß die Nachfrage nach solchen Förderungen sind, zeigt das Beispiel aus der bayerischen Stadt Penzberg, wo der zur Verfügung gestellte Fördertopf bereits zehn Tage nach dem Start des Projektes ausgeschöpft war.

Die Stadt Braunschweig fördert seit April 2022 die Installation solcher Mini-Solaranlagen mit bis zu 400 Euro. Der zuständige Netzbetreiber BS-Netz übernimmt sogar die Kosten für den Austausch des Stromzählers, falls der Einbau eines Zweirichtungszählers mit Rücklaufsperre für notwendig erachtet wird. 

Auch in Köln, Freiburg und Erlangen gibt es finanzielle Unterstützung für Balkonkraftwerke. In Köln wurden die Förderhöhen für Photovoltaik-Anlagen im April 2022 im Zuge einer selbsternannten „Solaroffensive“ von 150 Euro auf 250 Euro pro Kilowatt-Peak angehoben. Neu ist zudem, dass nun auch Mieter Anträge auf Förderung von Stecker-Solargeräten in Höhe von bis zu 200 Euro stellen und damit ihren Stromverbrauch aus dem Netz senken können. Die Stadt Freiburg hat bereits im Jahr 2019 begonnen, die Anschaffung einer Balkon-Solaranlage mit 200 Euro zu bezuschussen. Die Stadt Erlangen stellt für je 100 Watt-Peak installierter Leistung 50 Euro zur Verfügung, gedeckelt wird der Zuschuss bei 300 Euro.

Wie werden Wallboxen von der KfW und Bundesländern gefördert?

Wer plant, eine Wallbox, sprich eine an einer Wand oder Säule befestigte Ladestation für Elektroautos, zu installieren, kann ebenfalls auf Zuschüsse bauen. 

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Unter anderem die KfW bietet Zuschüsse für die Wallbox für E-Autos an. (Bild: ambiCHARGE)

Über den „Ladestationen für Elektrofahrzeuge“ genannten Zuschuss der KfW können bis zu 900 Euro pro Ladepunkt – für den Kauf und die Installation von Ladestationen, die nicht öffentlich zugänglich sind – beantragt werden. 

Allerdings gilt das nur für Unternehmen, Einzelunternehmer oder auch freiberuflich Tätige – also nicht für Privatpersonen. Die KfW empfiehlt eine „zeitnahe Antragstellung“, da der Zuschuss „voraussichtlich“ nur bis zum 27. Dezember 2022 beantragt werden könne. Danach „werden die Fördermittel wahrscheinlich ausgeschöpft sein“, so die KfW. Die Gesamtkosten müssen sich auf mindestens 1.285,71 Euro pro Ladepunkt belaufen, um den Zuschuss in Anspruch nehmen zu können.

Wallbox: Das Bundesland Baden-Württemberg fördert private Nutzung

Das Land Baden-Württemberg fördert auch Private, die eine Wallbox anschaffen wollen. Wenn diese zum Laden eines vollelektrischen Fahrzeuges und in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage angeschafft wird, gibt es einen Zuschuss von bis zu 500 Euro. Bedingung dafür ist, dass sie über 500 Euro kostet, die Ladestation mindestens drei Jahre lang betrieben wird und das erst zugelassene Elektroauto eine maximale Motorleistung von 160 Kilowattstunden aufweist.

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