KfW-Förderung: Möglichkeiten für deine Energiewende mit Photovoltaik

Dachsanierung mit Solardachziegeln in München. Wer ein Gebäude saniert, kann bestimmte Förderkredite der KfW in Anspruch nehmen (Foto: Amelie Niederbuchner, WE SUM)

Viele Menschen möchten ihren Strom aus erneuerbaren Energien aus oder auf ihren eigenen vier Wänden wie dem Dach, Parkplatz oder Balkon selber erzeugen. Sei es mit einer Photovoltaik-Dachanlage, dem eigenen Balkonkraftwerk oder neueren Varianten, wie Solardachziegel, die zum Beispiel bei einer Dachsanierung installiert werden können. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet als öffentliche Bank verschiedene Förderprogramme für die Energiewende im Bereich Photovoltaik an.

Viele Menschen möchten Strom aus erneuerbaren Energien aus oder auf ihren eigenen vier Wänden - wie dem Dach, Parkplatz oder Balkon - selber erzeugen. Sei es mit einer Photovoltaik-Dachanlage, dem eigenen Balkonkraftwerk oder neueren Varianten, wie Solardachziegel, die bei einer Dachsanierung eingebaut werden. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet als öffentliche Bank verschiedene Förderprogramme für die Energiewende im Bereich Photovoltaik an. Wir haben sie genauer unter die Lupe genommen. 

Das Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur weist für das 1.Quartal 2023 doppelt so viele neue Eigenheim-Solaranlagen aus wie im Vorjahr. Über 3 Millionen Photovoltaikanlagen sind laut dem Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) in Deutschland am Netz. Bis 2024 sollen vier Millionen Photovoltaik-Dachanlagen laut BSW Geschäftsführer Carsten Körnig vom BSW am Netz sein.

Vor allem bei privaten Haushalten sieht der BSW eine steigende Nachfrage bei der nachhaltigen Erzeugung von Strom aus Sonnenenergie: Ob Photovoltaik-Dachanlage oder Solar-Balkonkraftwerk - viele Menschen wollen einen aktiven Beitrag zur Energiewende in Deutschland leisten.

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet als öffentliche Bank verschiedene Förderprogramme - meist in Form von Krediten - für die Energiewende an. Wir haben die Programme für Sie näher unter die Lupe genommen.

Wege in die unabhängige Energieversorgung mit der KfW - Förderung für Photovoltaik

Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck hat Hauseigentümern zinsgünstige KfW-Kredite und Zuschüsse für höhere Erträge bei Sonnenenergie-Investitionen versprochen: Die im März angekündigten Richtlinien zur PV-Förderung - das „Solarpaket I” und das „Solarpaket II” - setzen als wichtiges Ziel auf den Abbau von bürokratischen Hindernissen, die mit der Errichtung und dem Betrieb einer PV-Anlage einhergehen. In den letzten Jahren erhöhten sich die Solaranlagen-Finanzierungskosten wegen steigender Zinsen. Der Euribor-Index, der Zinssatz, zu dem Banken gegenseitig Geld leihen, steigt kontinuierlich. Banken leiten diesen Zinseffekt an die Unternehmer:innen und Verbraucher:innen weiter.

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Die Grafik zeigt die Interbank-Kreditzinsen im Laufe der Zeit -  erneut auf dem Niveau der Finanzkrise von 2009. Noch ist unklar, wie sich das auf die PV-Förderung der KfW auswirken wird (Grafik: Euribor-Rates)

Lohnt sich der PV-Förderantrag bei der KfW für alle bei den momentan steigenden Finanzierungskosten? Im Mai lag der Verbraucherpreisindex bei über 6 Prozent in Deutschland.

Was gilt es zu beachten? Wie gestaltet die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) die Programme zur Solarförderung, um den Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland zu unterstützen?

Wer ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in der Solarenergie?

 Die KfW - auch bekannt als Kreditanstalt für Wiederaufbau - spielt als staatliche Bank mit Ihren Förderprogrammen und Finanzierungsmöglichkeiten der Erneuerbaren Energien für Unternehmen, Privatpersonen, Kommunen und öffentliche Einrichtungen eine wichtige Rolle in der Energiewende. Die KfW hat als öffentlich-rechtliches Finanzinstitut ihren Hauptsitz in Frankfurt am Main. Die Geschichte der KfW ist eng mit der wirtschaftlichen Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland verknüpft. Seit der Gründung im Jahr 1948, als Teil des US-amerikanischen Marshallplans zur Wiederbelebung der deutschen Wirtschaft, hat die KfW den gesetzlichen Auftrag, zukunftsweisende Ideen in Deutschland, Europa und  der Welt voranzutreiben. Die KfW unterstützt unter anderem Maßnahmen zur Förderung von Umweltschutz, Energieeffizienz, Existenzgründungen, Wohnungsbau, Bildung, Infrastruktur und internationale Entwicklungszusammenarbeit. Nach eigenen Angaben erhielten Antragsteller*innen in acht Jahrzehnten über 2 Billionen Euro als Darlehen ausgezahlt. 

Der KfW-Konzern beschäftigt laut eigenen Angaben in 2022 fast 8.000 Mitarbeiter*innen, am Hauptsitz in Frankfurt am Main und in den Niederlassungen in Berlin und Bonn, plus an anderen Standorten bei den Tochterunternehmen IPEX, DEG und KfW Capital. Weltweit gehören rund 80 Büros und Repräsentanzen zum nationalen und internationalen KfW-Netzwerk. 

Als Bank besitzt die KfW keine Bankschalter oder Filialen. Förderanträge werden von privaten oder anderen öffentlich-rechtlichen Banken an die KfW durchgeleitet, da es keine echten Kundeneinlagen bei der KfW gibt.

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Die Zentrale der Kreditanstalt für Wiederaufbau in Frankfurt (Foto: KfW)

Dienstherr der KfW-Bankengruppe ist im jährlichen Wechsel das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) oder das Bundesfinanzministerium. Sie stellen den jeweiligen Vorsitzenden oder den stellvertretenden Vorsitzenden des sechs Mitglieder umfassenden KfW-Verwaltungsrates.

Aktuell hat Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) den Vorsitz des Verwaltungsrates und ist damit federführender Chef der Bankengruppe. Rechtsgrundlage der Bank sind das KfW-Gesetz, die KfW-Verordnung sowie die Satzung der KfW. Gemäß KfW-Gesetz - in Verbindung mit der KfW-Verordnung - unterliegt die KfW grundsätzlich allen bankaufsichtsrechtlichen Vorschriften. Sie wird von der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) zusammen mit der Deutschen Bundesbank kontrolliert.

Die Bundesregierung kann der KfW im Einzelfall eine Priorität zur Sicherung bestimmter Geschäfte zuweisen. Dabei besteht an diesen Geschäften ein besonders hohes staatliches Interesse. Im Februar 2022 - nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine - hat die KfW von der Bundesregierung die Aufgabe bekommen, die Energieversorgung sicherzustellen. Das Augenmerk ging dabei weg von fossilen Kraftstoffen hin zu Erneuerbaren Energien. So konnte trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage das KfW-Neugeschäft in 2022 mit fast 167 Milliarden Euro einen neuen historischen Rekord aufstellen. Die Photovoltaik-Branche profitiert deutlich.

KfW-Förderung: Woher stammen die Fördermittel für die Photovoltaik?

Die Fördermittel für Kredite und Zuschüsse der KfW stammen aus Bundesmitteln. Steuereinnahmen werden als Haushaltsmittel für die Förderung der Erneuerbaren Energien und Umweltschutz direkt der KfW zugewiesen. 

Zusätzlich greift die KfW auf eigene Mittel zu, die sie als Bank erwirtschaftet: Diese umfassen unter anderem Zinseinnahmen aus Darlehen, Kapitalmarkt-Emissionen von Anleihen und Bonds und andere Finanzierungen.

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Wie bei einem Vogelschwarm, der sich über den Himmel verteilt, wird auch das Risiko weit gestreut: Die weltweite Emission von “Green Bonds” in verschiedenen Währungen ermöglicht es der KfW, die Energiewende zu finanzieren (Foto: Pixabay)

Zur Refinanzierung hat die KfW im Jahr 2022 an den internationalen Kapitalmärkten Finanzmittel in Höhe von rund 90 Milliarden Euro aufgenommen. Circa zehn Prozent - 10,6 Milliarden Euro - stammen aus dem neuen Anlageprodukt „Green Bonds – Made by KfW".

Diese Emissionserlöse werden komplett zur Finanzierung der KfW-Förderprogramme im Bereich Erneuerbare Energien, Energieeffizienz von Gebäuden und umweltverträgliche Mobilität verwendet. 

Interessant ist, dass der Fokus der Bonds-Emissionserlöse in 2022 auf Energieeffizienz-Projekte der Kreditprogramme der „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ lag. Nur knapp ein Viertel der Mittel flossen in das Kreditbudget für das KfW-Programm "Erneuerbare Energien - Standard" (Programmnummer 270) zur Förderung von Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien. 

In 2023 plant die Bank erneut, Green-Bonds mit einem Emissionsvolumen von mindestens zehn Milliarden Euro auf den Kapitalmarkt zu bringen.

Wie fördert die KfW Photovoltaik-Projekte?

Die KfW spielt als Institution eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der Energiewende in der deutschen Politik in den Bereichen Nachhaltigkeit, Klimaschutz und wirtschaftliche Entwicklung. Die im Mai 2023 neu lancierte „Photovoltaik-Strategie des Wirtschafts- und Klimaschutzministeriums soll „binnen weniger Jahre den PV-Anlagen-Ausbau auf 22 Gigawatt (GW) pro Jahr beschleunigen.

Die KfW arbeitet als Partnerbank eng mit anderen Banken sowie Sparkassen zusammen, um ihre Förderprogramme umzusetzen.

Pressesprecher Wolfram Schweickhardt betont, dass es grundsätzlich keinen Rechtsanspruch auf Förderung gebe, was oft von Verbrauchern missverstanden wird. "Wir können uns als staatliche Bank günstiger refinanzieren als die anderen Banken", erklärt Schweickhardt. Die hohen Zinsen der Kredite der KfW im Vergleich zum freien Finanzierungsmarkt sieht er nicht als Hindernis: "Wir sind Partner der anderen Banken, bei denen immer zuerst der Förderantrag gestellt werden muss.Die Banken haben rechtlich eine Werbefreiheit." 

Konkret bedeutet dies für dich: Informiere dich immer zuerst bei deiner Hausbank, was sie für konkrete Finanzierungsoptionen für die Energiewende bietet. Manche Hausbanken bieten günstigere Kredite zur Finanzierung von Solaranlagen an als die KfW", erläutert Susanne Jung vom Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. (SFV). Der älteste Solarenergie-Verein Deutschlands moniert, dass die KfW keine passende Förderung für kleinere Anleger und mittlere Einkommen bietet.

Welche Förderungen bietet die KfW konkret für die Photovoltaik?

Die KfW bietet eine Vielzahl von Förderkrediten für die Photovoltaik an. In den meisten Fällen ist eine Kombination mehrerer Programme problemlos möglich. So kann  eine Kombination von Krediten mit Zuschüssen anderer KfW-Fördermittel ausgeschlossen werden. Welche Kombinationen genau möglich sind, beschreibt die KfW im jeweiligen Merkblatt eines Programms.

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Welche Solardachlösung darf es sein?  - Dieses Dach wurde mit Solardachziegeln von Autarq gedeckt. Viele PV-Lösungen rund ums Einfamilienhaus werden von der KfW mit diversen Krediten und durch andere Förderprogramme des Bundes oder der Länder gefördert (Foto: Autarq)

Mehr KfW-Fördergeld für nachhaltige Photovoltaik-Batteriespeicher 

In der Photovoltaik-Förderung ist der Fokus auf Batteriespeicher neu. Neuere Solarenergie-Entwicklungen wie Balkonkraftwerke, die Anlage auf dem Carport oder der Solardachziegel werden jetzt besser gefördert.

Grundsätzlich gibt es diese Förderwege: Der KfW-Kredit - mit langen Tilgungszeiten - in der Regel von 30 Jahren, wie zum Beispiel bei der “KfW-Standard Förderung 270" für Photovoltaik und die Förderprogramme der Bundesländer. Außerdem gibt es die Möglichkeit, die PV-Dachanlage mit einer indirekten Förderung über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zu finanzieren. 

Den KfW-Kredit kannst du für die PV-Anlage - plus einen Batteriespeicher - oder für den Solarenergie-Speicher beantragen. Die KfW fördert die komplette Installation der Solaranlage, samt Projektierung und Einbau. Es ist außerdem möglich, mit einem KfW-Kredit eine gebrauchte PV-Anlage zu modernisieren, um die Leistung zu erhöhen. Selbst bereits ans Netz angeschlossene Solaranlagen, die noch nicht länger als ein Jahr Strom einspeisen, können gefördert werden, um sie auf den neuesten technischen Stand zu bringen.Neu in die Kfw-Förderung der Photovoltaik hinzugekommen, sind jetzt die Batteriespeicher, die einen Eigenverbrauch erst nachhaltig effizient machen. 

Laut SFV-Hauptgeschäftsführerin Susanne Jung werden ab 1.Juli eine Reihe von Maßnahmen des „Solarpakets I" für eine bessere Förderung von Solarziegel und Mini-Balkon-Kraftwerken erwartet. So plane Klimaschutzminister Robert Habeck einen klaren Vorrang von Solardachziegel bei Dachsanierungen von denkmalgeschützten Gebäuden, Ländern und Kommunen vorzuschreiben.

Das KfW-Programm "Erneuerbare Energien - Standard”

Dieses Programm soll Privatpersonen, Unternehmen, Freiberuflern und Kommunen attraktive Darlehenskonditionen für Solaranlagen bieten.”Die Photovoltaik-Förderung kennt nach unten keine Wertgrenze, Eine Diskrimierung einzelner Investoren, ob gewerblich oder privat, ist nicht vorgesehen,” erläutert Wolfram Schweickhardt von der KfW. Mit anderen Worten, es gelten für die Familie mit einem mittleren Jahreseinkommen, die gleichen Antragsbedingungen wie für den Unternehmer mit einer Kapitalgesellschaft.

Die Frage ist, ob sich eine Investition bei einem effektiven Jahreszinssatz von momentan über 4,75 Prozent für jeden rechnet. Mit dem Klimaschutzgesetz und den neuen EEG-Einspeise-Vergütungsregeln, kletterte der KfW Photovoltaik-Fördermarkt  in 2021 in Richtung neuen Rekordhöhen: circa 6.400 Antragsteller für PV-Aufdachanlagen erhielten eine Zusage über Kredite in einer Gesamthöhe von rund 300 Millionen Euro. Seit dem 1.Januar 2023 ist der Kauf einer Photovoltaikanlage und auch eines Batteriespeichers von der Mehrwertsteuer befreit und es fällt  keine Einkommens-und Umsatzsteuer mehr auf die EEG-Einspeisevergütung an. 

 

Keine KfW-Kredite für Bürgersolarparks 

Grundsätzlich können Solarprojekte weltweit von der KfW per Darlehen unterstützt werden, soweit in Deutschland ansässige Privatpersonen und Unternehmen daran beteiligt sind. Laut KfW- Pressesprecher Wolfram Schweickhardt können Freiberufler und Unternehmen bei größeren Solarenergie-Projekten Kreditsummen von bis zu 50 Millionen Euro beantragen, sofern ein Kreditinstitut sich an diesem Projekt bei der Antragstellung beteiligt und den Kredit an die KfW weiterleitet.  

Das bedeutet, dass Genossenschaftsprojekte von einzelnen Menschen, Vereinen zum Beispiel gefördert werden können. Dabei darf allerdings keine reine Querfinanzierung durch größere Unternehmen stattfinden. Im Detail besagt die Regel, dass diese BGB-Gesellschaft, die Eigentümerin der PV-Dachanlage wird, aus einer begrenzten Anzahl von ausschließlich natürlichen Personen - in der Regel drei bis fünf Personen - bestehen muss.  Reine Kapitalbeteiligungen, auch von sogenannten Solarpark-Bürgerbeteiligungen, sind nicht mit einem KfW- Kredit förderbar.

Einzelne Kreditinstitute, Versicherungen und andere Finanzinstitute dürfen zu 100 Prozent an einem KfW-geförderten PV-Solar-Projekt beteiligt sein.Die Beteiligung am geförderten PV-Solar-Unternehmen darf allerdings über den gesamten Tilgungszeitraum nicht 25 Prozent überschreiten..

Die Konditionen der sechs Laufzeit-Varianten „PV-Aufdach beihilfe­frei“ findest du in der KfW-Konditionenübersicht mit den verschiedenen Preisklassen. Je nach Bonität und Absicherung - meist das Haus, das saniert wird - variieren die Zinsen. Bei Krediten an Verbrauchern gilt der niedrigste Einheitszinssatz - zurzeit circa 4,75 Prozent - der Preisklasse A. Dies schauen wir uns jetzt mit einem Beispiel näher an.

 

KfW-Kredit nur mit richtigem Batteriespeicher effizient - Die 10 kWp PV-Dachanlage  

Nehmen wir an, du möchtest auf dem gerade frisch erworbenen Einfamilienhaus eine kleine PV-Dachanlage aufbauen und dabei hauptsächlich den Strom selbst verbrauchen. 

Laut dem aktuellen Bericht des Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE machen die bei Eigentümern beliebten kleinen Solaranlagen der Leistungsklasse unter 10 kWp (Kilowattpeak) im Langzeitvergleich, circa 15 Prozent der gesamten installierten Leistung aus.

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Kleinanlagen dominieren den Solarstrom: Langzeitdaten der Photovoltaik-Installationen in Deutschland nach Arten und Anlagengrößen. Links: Einspeisung von PV-Strom, Rechts: Verteilung der installierten PV-Leistung im Jahr 2021 nach Anlagengröße (Quelle: Frauenhofer ISE)

Große werbefinanzierte Vergleichsportale, wie z.B. das “Solaranlagen Portal”, ermöglichen Dir einen schnellen Überblick zu Modellen und Lösungen für Steil- oder Flachdächer und Handwerksbetrieben in der Nähe. Der Betrieb der Solardachziegel oder der PV-Dachanlage mit einem richtig dimensionierten Stromspeicher ermöglicht es Dir, deutlich mehr von dem selbst erzeugten Sonnenstrom zu verbrauchen. 

Du bekommst vom Bund seit dem 30.Juli 2022 für den Eigenverbrauchs von erzeugten Solarstrom bei einer Spitzenleistung der PV-Anlage von 10 Kilowatt-Peak, jetzt 8,2 Cent pro eingespeister Kilowattstunde (kWh) Energie. Netzbetreiber sind verpflichtet, diese Vergütung für den selbst erzeugten Solarstrom im Jahr der Inbetriebnahme und 20 Jahre lang zu bezahlen. 

Für alle größeren PV-Anlagen bis zu einer Anlagenleistung von bis zu 40 kWp liegt der Vergütungssatz bei 7,1 Cent pro Kilowattstunde. Diese Einspeisevergütungen gelten für alle PV-Anlagen, die bis Ende des Jahres in Betrieb gehen. Danach soll sich die Vergütung alle sechs Monate um jeweils ein Prozent verringern.

Zurzeit muss, laut unabhängigen PV-Ratgeberportalen, um vom eigenen Solarstrom zu profitieren, mindestens mit einem Kaufpreis von 1.400 Euro Kilowatt-Peak (kWp) gerechnet werden. Dabei gilt die Faustregel: Je kleiner die Anlage, desto höher die Kosten. Eine 10 kWp PV-Dachanlage kostet also in der Regel momentan mindestens 15.000 Euro. 

 

Ob Ziegel oder PV-Modul - Mehr nachhaltige Strom-Autarkie mit Solarenergiespeicher 

Stromspeicher ermöglichen erst die wirkliche Autarkie von bis zu 80 Prozent bei der Energiewende. Mit einem richtig dimensionierten Stromspeicher kannst du deutlich mehr von deinem selbst erzeugten Solarstrom verbrauchen,zum Beispiel zum Betreiben einer Wärmepumpe oder für den Stromverbrauch am Abend. Die Faustregel besagt hier: pro installiertem Kilowattpeak (kWp) Photovoltaik-Solarleistung sollte mindestens eine Kilowattstunde (kWh) an Speicherkapazität mit eingebaut werden. Günstige Solar-Energiespeicher sind momentan ab 715 Euro je kWh zu bekommen.

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Untersuchungen der HTW Berlin: Immer mehr Eigenverbrauch des Solarstroms ist möglich aufgrund günstigerer Batteriespeicher. Die Abb. zeigt den Eigenverbrauchsanteil in Abhängigkeit von Batteriekapazität und Leistung des Solargenerators für einen Einfamilienhaus mit einem Jahresstromverbrauch von 4.700 kWh (Quelle: Aktuelle Fakten zur Photovoltaik in Deutschland, Fraunhofer ISE 2023)

Die Berechnungen des Photovoltaik-Experten Professor Volker Quaschning, von der HTW Berlin, haben ergeben, dass ein Einfamilienhaushalt mit einem Jahresstromverbrauch von 4.700 kWh, bei einer 10 kWp-Anlage und einer Batteriekapazität von 10 Kilowattstunden, mit mindestens einem Eigenverbrauchsanteil von 50 Prozent rechnen, wenn der Strombetrieb optimal an den Stromnetzbetrieb angepasst wird, um Energieverluste zu vermeiden. 

Laut dem Fraunhofer Institut ISE waren Anfang April 2022 in Deutschland ca. 500.000 PV-nutzbare Batteriekapazität in kWh als Stromspeicher installiert, mit einer Gesamtkapazität von 4,4 GWh und einer Nennleistung von 2,5 GW (Quelle: BVES). 

 

Mit der KfW-Förderung die Photovoltaik-Anlage richtig planen 

Es ist also mindestens mit einem Investitionsbetrag von 20.000 Euro für die Installation einer 10 Kilowattpeak-Anlage zu rechnen. Doch Vorsicht: Sich alleine am reinen Stromverbrauch des Haushaltes zu orientieren, kann eine Milchmädchenrechnung sein, um die passende Solaranlagen-Größe und realistische Kosten zu ermitteln. Soll zum Beispiel über eine Wallbox ein Elektroauto aufgeladen werden, kommen im Jahr locker nochmal 20 Prozent Strombedarf dazu.

Laut dem ADAC e.V. verbraucht ein durchschnittliches E-Auto circa 15 kWh auf 100 Kilometer. Bei einer Fahrleistung von 12.000 Kilometern pro Jahr macht das allein für das Laden des Elektrofahrzeuges jährlich 1.800 kWh. Ohne eine Speicher müsstest du daher bei einer kleinen Anlage weiterhin Strom kaufen. Hol Dir daher vorher Rat bei Fachleuten aus dem Handwerk, die eine fachkundige Bedarfsanalyse für das Haus anbieten.

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Wallbox als smarte Tankstelle: Solarenergie im Haus für die Zukunft mitplanen - Mit Solardach-Lösungen mit Energiespeicher lassen sich die extra Kilowattstunden für das Elektrofahrzeug vorplanen (Foto: dcbel via Unsplash)

Ist die Anlage oder der Dachausbau geplant und der Solateur-Handwerksbetrieb gefunden, solltest du im nächsten Schritt bei der KfW den Förderassistenten ausprobieren. Dieses Online-Tool hilft dir, dich auf den Förderantrag bei deiner Bank vorzubereiten. Hinweis: Dieser Antrag ist nur vorläufig und dient als Hilfe bei den Bankgesprächen. Es findet keine wirkliche Kalkulation statt. 

Bei der können die Energieberater:innen und ihr Bankberater helfen. Auch hierfür gibt es zum Teil Zuschüsse von staatlichen Stellen, wie zum Beispiel dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), die für Sanierungen an Häusern eine Vor-Ort-Beratung inklusive individuellem Sanierungsfahrplan anbietet.

 

Wie tilge ich den KfW-Kredit mit meiner selbst erzeugten PV-Solarenergie? 

Die KfW bietet für das Kreditprogramm “Erneuerbare Energien” noch keinen richtigen automatisierten Online-Tilgungsrechner an, wie für andere Energieeffizienz-Programme rund um das Bauen und Sanieren von Wohnungen und Häusern. In dem Tool kann jedoch ein Plan simuliert werden.

Die Tilgungskonditionen der KfW-Förderkredits für Erneuerbare Energien sind wie folgt:

  • Die Mindestlaufzeit des KfW-Kredits beträgt zwei Jahre

Laufzeit und Zinsbindung 

  • bis zu 5 Jahre bei höchstens 1 Tilgungsfreijahr und einer Zinsbindung für die gesamte Kreditlaufzeit 
  • bis zu 10 Jahre bei höchstens 2 Tilgungsfreijahren und einer Zinsbindung für die gesamte Kreditlaufzeit 
  • bis zu 15 Jahre bei höchstens 3 Tilgungsfreijahren und einer Zinsbindung für die gesamte Kreditlaufzeit
  • bis zu 20 Jahre bei höchstens 3 Tilgungsfreijahren und einer Zinsbindung für die ersten 10 Jahre oder für die gesamte Kreditlaufzeit 
  •  bis zu 30 Jahre bei höchstens 5 Tilgungsfreijahren und einer Zinsbindung für die ersten 10 Jahre

Während der tilgungsfreien Jahre müssen lediglich die Zinsen auf die ausgezahlten Kreditbeträge zurückbezahlt werden. Danach wird der Kredit vierteljährlich in gleich hohen Raten getilgt. Möchtest du aus außerplanmäßigen Gründen vorher einen Betrag des Kredits tilgen, muss eine Vorfälligkeitsentschädigung bezahlt werden. 

 

Vor dem PV-Förderkredit mehrere Anbieter vergleichen

Grundsätzlich solltest Du aufgrund der gestiegenen Zinsen im Jahr 2023 vor dem Antrag immer der KfW-Kredit mit Bankkrediten vergleichen. Online-Ratgeberseiten wie Finanzcheck, Smava, Verivox, Check24 bieten Übersichten. Auf der Seite “Finanztip.de” findet sich ein Rechner, in dem die Kredite dieser Portale eingebunden sind und Tilgungspläne miteinander verglichen werden können. Denn auch ein normaler Baukredit oder Ratenzahlungskredit oder eine freie, eingetragene Grundschuld auf ein Haus oder Grundstück können Dir die Finanzierung deines Solarenergie-Projektes ermöglichen. Damit Du auch nach 30 Jahren nicht nur dem Naturschutz einen Gewinn eingebracht hast, sondern auch deinem Geldbeutel.

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