Dachsanierung Aachen: Das musst du wissen
Dachsanierung Aachen: Ein Muss aus vielen Gründen
Abenddämmerung über Aachen. Die bauliche Vielfalt der „öcher Dächer” hält viele Chancen für Photovoltaik bereit (Foto: Igor Shalyminov, Unsplash)
In Aachen besteht wie auch im Rest Deutschlands ein hoher Bedarf an energetischen Dachsanierungen. Diese Maßnahmen bieten mehrfachen Nutzen: Sie reduzieren Heizkosten durch verbesserte Dämmung, unterstützen Klimaschutzziele und CO2-Neutralität, und ermöglichen bei Integration von Solaranlagen eine Senkung der Stromkosten bei gleichzeitiger Förderung der Energiewende.
Dachsanierung Aachen – viele gute Gründe
Je nach Qualität der Dachdeckung, äußeren Einflüssen und regelmäßiger Wartung können Dächer 30 bis 50 Jahre halten. Dachhandwerksbetriebe empfehlen eine jährliche Prüfung des Daches. Wird eine fällige Dachsanierung zu lange geschoben, kann Feuchtigkeit in Balken und Wände eindringen, was Schäden verursacht.
Die häufigsten Gründe für eine Dachsanierung
- Schlechter Zustand und Undichtigkeit des Daches
- Dachausbau für zusätzlichen Wohnraum
- Mit Dämmung den Wärmeschutz erhöhen und Heizkosten senken
- Durch Installation von Solardachziegeln Stromkosten senken
- Einen Beitrag zum Klimaschutz leisten
- Die Energiewende vorantreiben
Eine Studie des Forschungsinstituts für Wärmeschutz (FIW) kam 2018 zu dem Schluss, dass rund 10,5 Mio. Dächer in Deutschland eine energetische Sanierung brauchen. Für den Klimaschutz sei eine Anhebung der Dachsanierungsquote notwendig (Quelle: FEW, Das wirtschaftliche und energetische Potenzial der Dachsanierung).
Dachsanierung Solar-Pflicht in Aachen
Um die Energiewende voranzutreiben, haben viele Bundesländer bereits Solarpflichten eingeführt. Das Land Nordrhein-Westfalen macht hierzu Vorgaben, die auch die Domstadt Aachen betreffen.
Die Solardachpflicht in Aachen gilt seit Januar 2023 für öffentliche Gebäude, seit Januar 2024 für gewerbliche Neubauten und seit Juli 2024 für Dachsanierungen kommunaler Liegenschaften. Diese Regelung betrifft Dächer ab 50 Quadratmetern sowie Parkplätze von Nichtwohngebäuden mit über 35 Stellplätzen. Bauherr:innen haben die Wahl zwischen Photovoltaik und Solarthermie. Bei Neu- und Bestandsbauten muss die Solaranlage mindestens 30 Prozent der geeigneten Dachfläche bedecken.
Ab Januar 2025 ist geplant, die Regelung auf private Neubauten auszuweiten. Ab 2026 wird diese zudem für Dachsanierungen von privaten und gewerblichen Gebäuden gelten. Die Landesbauordnung Nordrhein-Westfalen und der Gesetzesentwurf zur zweiten Änderung aus Juni 2023 bilden die Grundlage für die Beschlüsse.
Weiterführende Informationen zur Aachener Solardachpflicht
Das Wirtshaus am Hühnerdieb in der Aachener Altstadt. Die Universitätsstadt zählt viele Altbauten, die demnächst eine Dachsanierung brauchen (Foto: Shannia Christanty, Unsplash).
Dachsanierung-Förderung in Aachen
Die Dachsanierungs-Kosten in Aachen variieren je nach Größe und Zustand des Daches sowie des gewählten Dachbelags. Dachsanierungen im Sommer können günstiger sein, weil auf ein Wetterschutzdach verzichtet werden kann. Eine Dachsanierung im Denkmalschutz kann teurer sein, weil hochwertigere Materialien zum Einsatz kommen. Umso wichtiger die Förderung.
In Aachen sowie bundesweit kann von Privatpersonen das Förderprogramm “Bundesförderung für effiziente Gebäude” (BEG) des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragt werden. Im Rahmen des Programms werden Dachsanierungen als sogenannte Einzelmaßnahme (EM) gefördert. Kurz: BAFA BEG EM.
- Voraussetzung ist ein Individueller Sanierungsfahrplan (ISFP), der von einem oder einer zertifizierten Energieberater:in erstellt wird, sowie die Baubegleitung durch diese:n. Beide – ISFP und Baubegleitung – werden von der BAFA gefördert.
- Förderung von bis zu 20 % der Investitionen, gedeckelt bis 60.000 Euro – somit maximale Förderung von 12.000 Euro.
- Antrag vor Baubeginn, Auszahlung der Förderung nach Bauabschluss.
NRW unterstützt seit Anfang 2024 mit progres.NRW und diversen Fördermöglichkeiten die Energiewende. Für eine Dachsanierung liegen keine dezidierten Förderungen vor. Relevanter für Bauherr:innen, die über eine energetische Dachsanierung nachdenken, sind die Fördermöglichkeiten der Kommunen.
Das von der Stadt Aachen im Juni 2024 gestartete Förderprogramm für Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher ist bereits “überzeichnet und geschlossen. Es können keine Anträge mehr gestellt werden.” So die Auskunft auf der Website (Stand: 31.10.2024). Für das Jahr 2025 wird die Solarförderung mit einem neuen Schwerpunkt wieder zur Verfügung gestellt.
Für Dachsanierungen gibt es außerdem das Förderprogramm Energiesparende Maßnahmen im Gebäude, das energieeffiziente Verbesserungen wie zusätzliche Dämmung oder den Austausch von Fenstern subventioniert. Eine Bewilligungspause tritt ab dem 1. Januar 2025 ein, Anträge können jedoch weiterhin eingereicht werden.
Wieder bundesweit lassen sich bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Förder- und Ergänzungskredite beantragen. Die Förderung besteht darin, dass die Zinsen günstig sein können, tilgungsfreie Anlaufzeiten gewährt oder Tilgunszuschüsse gezahlt werden.
- Das KfW-Programm 270 "Erneuerbare Energien – Standard" bietet finanzielle Unterstützung für die Installation von Photovoltaikanlagen sowie anderen erneuerbaren Energieanlagen.
- Das KfW-Programm 261, bekannt als „Wohngebäude – Kredit“, ist Teil der „Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)“. Es unterstützt die Reduzierung von CO2-Emissionen durch verbesserte Gebäudestandards und bildet damit eine wichtige Säule der deutschen Energieeffizienzstrategie.
- Das KfW-Programm 358/359 bietet einen Ergänzungskredit für bereits bezuschusste energetische Einzelmaßnahmen bei Wohngebäuden. Eine Dachsanierung in Aachen ist eine solche Einzelmaßnahme. Voraussetzung für diesen Kredit ist ein BAFA-Zuwendungsbescheid.
Ablauf einer Dachsanierung in Aachen
Der Ablauf einer Dachsanierung ist an allen Orten nahezu gleich. Die enge Bebauung in Aachen kann zu einem Mehraufwand beim Gerüstaufbau oder beim Transport von Materialien führen.
In den meisten Fällen läuft eine Dachsanierung in diesen Schritten ab:
- Prüfung des Daches, ob eine Dachreparatur, eine Dachsanierung oder eine Komplettsanierung inklusive Erneuerung des Dachstuhls notwendig ist.
- Vorplanung und Kostenschätzung durch einen Dachhandwerksbetrieb oder in Zusammenarbeit mit einem oder einer Architekt:in.
- Prüfung der Rahmenbedingungen: denkmalschutzrechtliche Genehmigung bei der Dachsanierung eines denkmalgeschützten Gebäudes, baurechtliche Genehmigung bei einem zusätzlichen Dachausbau, Solardachpflicht in Aachen.
- Planung und Ausschreibung der erforderlichen Arbeiten, Beauftragung der Gewerke
- Baustelleneinrichtung und Gerüstbau – je nach Jahreszeit und Wertigkeit des Gebäudes auch Einrichtung eines Wetterschutzdaches
- Abriss des alten Belags
- Dämmung und Abdichtung
- Installation des neuen Dachbelags – bei Solardachziegeln ist kein weiterer Schritt erforderlich.
- Bei Wahl eines herkömmlichen Dachbelags: Installation der PV-Aufdachanlage.
Dachsanierung mit Solardachziegeln
Solardachziegel mit Technologie von Autarq können nach einer kurzen Schulung auf dem Dach von jedem Dachhandwerksbetrieb verlegt werden (Foto: Autarq).
Solardachziegel sind hochwertige Tondachziegel, die bei der Herstellung dauerhaft mit speziell miniaturisierten Solarmodulen verbunden werden. Auf dem Dach werden sie per Steckverbindung mit einem eigens entwickelten Kabelbaum verbunden. Als gebäudeintegrierte Solardachlösung bilden sie die Funktion einer ungestörten, sicheren und hochbelastbaren Dachhaut, die zuverlässig Strom erzeugt.
Solardachziegel mit Technologie von Autarq heben sich durch besondere Eigenschaften von allen anderen Solarziegeln ab:
- Verwendung hochwertiger, traditioneller Tondachziegel von Creaton oder Jacobi Walther, die mit der Solartechnologie von Autarq veredelt werden.
- Verzicht auf wartungsintensive Leistungselektronik wie Mikrowechselrichter oder Optimizer.
- Durch ihre Parallelverschaltung zuverlässige Erzeugung von Strom auch bei Teilverschattung.
- Klassifizierung als harte Bedachung, kein weiterer Brandschutz.
- Verlegung durch das Dachhandwerk ohne aufwändige Zusatzqualifikation, weil ungefährliche Kleinspannung unter 120 VDC ((Volts of Direct Current – Gleichstrom).
- Maximale Ausnutzung jeder Dachfläche, weil Verlegung bis an Dachfenster, Gauben oder andere Aufbauten möglich.
Im Vergleich zu auffälligen Aufdach-Solaranlagen fügen sich Solardachziegel nahtlos in jedes Dachdesign ein. Sie schmücken Neubauten, Altbauten und Denkmäler. Sie werden für freistehende oder Doppelhäuser ebenso gewählt wie für Reihenhäuser.
Mit dem Solardachziegel-Konfigurator können Hausbesitzende ihre Daten und Anforderungen zur Dachsanierung in Aachen eingeben. Sie erhalten dann eine erste Kostenschätzung, Informationen über das weitere Vorgehen und Kontakte zu Dachhandwerksbetrieben, die Solardachziegel verlegen.
Konfigurator
Finde heraus, wie viel deines Strombedarfs du mit einem Autarq Solardach decken kannst und etwa wie viel es kosten wird.
Kontakte für eine Dachsanierung in Aachen
Allgemeine Beratung zur Dachsanierung in Aachen
- Beratungsangebot der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, Zweigstelle Aachen, zu erneuerbaren Energien (Telefon: 0241 463026 12).
Architekt:innen in Aachen
- Kostenlose Architekt:innen-Suche für Bauherr:innen bei der nordrhein-westfälischen Architektenkammer mit 24 Einträgen (Stand: 22.10.2014).
- Branchenübersicht Gelbe Seiten für Architekt:innen in Aachen mit 205 Ergebnissen.
Dachhandwerksbetriebe in Aachen
- Übersicht der Betriebe der Dachdecker-Innung für die Städteregion Aachen.
- Branchenübersicht Gelbe Seiten für Dachdecker:innen in Aachen mit 205 Ergebnissen (Stand: 22.10.2014).
- Für Solardachziegel zertifizierte Dachhandwerksbetriebe werden von Autarq, Creaton oder Jacobi Walther vermittelt.
Bauamt Aachen
Wenn bei einer Dachsanierung in Aachen auch ein Dachausbau stattfinden soll:
- Fachbereich Bauaufsicht des Serviceportals der Stadt Aachen. Unverbindliche Bauberatung jeden Montag und Mittwoch von 08:30 bis 12:00 ohne Terminvereinbarung in Raum 231 und 232, Verwaltungsgebäude Am Marschiertor, Lagerhausstraße 20, 52064 Aachen.
Denkmalschutzamt Aachen
Besondere Genehmigungen für Sanierungsarbeiten oder die Installation von Photovoltaik werden nötig, wenn das Gebäude unter Denkmalschutz steht:
- Eine Karte der Aachener Denkmäler findet sich auf Aachen.de.
- Abteilung für Denkmalpflege und Archäologie der Aachener Stadtverwaltung. Kontaktaufnahme via denkmalpflege@mail.aachen.de sowie über die Abteilungswebseite.
Energieberater für ISFP und Baubegleitung in Aachen
- Das Deutsche Energieberater-Netzwerk (DEN) bietet eine auf Aachen eingrenzbare Suche nach zertifizierten Energieberater:innen.
Dächer in Aachen: Vielfalt und Tradition
Die Dächer in Aachen spiegeln die Vielfalt der Stadtteile und deren architektonische Entwicklung wider. In der Altstadt dominieren Schieferdächer, die eng mit der historischen Bausubstanz und den schmalen Gassen verbunden sind. Hier finden sich häufig Satteldächer, die die mittelalterlichen Strukturen der Stadt unterstreichen.
In Gründerzeitvierteln wie Burtscheid und dem Frankenberger Viertel sind es oft Steildächer mit Zink- oder Kupferabdeckungen, die den Baustil der Jahrhundertwende prägen. Dagegen dominieren in den Nachkriegsvierteln wie Brand oder Laurensberg flachere Dachformen, die sich aus den Anforderungen der modernen Architektur und dem Wunsch nach mehr Wohnraum ergaben. Dort sind Flachdächer oder flach geneigte Dächer zu finden, die sich auch in den 1970er- und 1980er-Jahre-Bauten der Vororte fortsetzen.
In den neueren Siedlungsgebieten von Walheim und Eilendorf sieht man vermehrt geneigte Satteldächer, oft mit moderneren Materialien wie Tonziegeln oder Photovoltaikmodulen. Die Kombination aus alten Schieferdächern und modernen Solaranlagen zeigt sich besonders in sanierungsfreudigen Stadtteilen wie Haaren. Ebenso prägen grüne Dächer und begrünte Terrassen moderne Neubauten im Aachener Westen, wo ökologische Bauweisen zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Der Aachener Dom von seiner besten Seite. Da Solarlösungen selbst auf Kirchendächern angekommen sind, ist eine PV-Anlage hier durchaus denkbar (Foto: Jennifer Latuperisa-Andresen, Unsplash)
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