Was ist ein Solarteur und wie finde ich professionelle PV-Installateure?

Von der Planung bis zur Installation und Wartung: Beim Einbau einer Solarlösung sind Profis gefragt. (Foto: Autarq)

Eine Photovoltaikanlage ist für immer mehr Menschen eine lohnenswerte Investition. Solarpaneele oder Solardachziegel lassen sich auf praktisch jeder Immobilie integrieren – doch wer installiert PV-Anlagen und wie findest du die passende Fachkraft für dein Bauvorhaben? Ein:e Solarteur:in steht dir während des gesamten Installationsprozesses deiner PV-Anlage zur Seite. Darüber hinaus kann es empfehlenswert sein – und ist mitunter auch notwendig –, auf zusätzliches Fachwissen zu setzen.

Was ist ein:e Solarteur:in?

Solarteur:innen (auch PV-Installateur:innen oder Solartechniker:innen genannt) planen, installieren und warten PV-Anlagen. Sie überblicken den gesamten Bauprozess und entscheiden, welche Anlagenart sich für die jeweilige Immobilie eignet. Dabei werden sie je nach Installationsart häufig von weiteren Profis unterstützt. Und Solarteur:innen agieren nicht nur als PV-Installateur:innen. Sie bauen auch Solarthermie-Lösungen sowie Wärmepumpen ein und koppeln sie mit deiner Solarlösung. Tipp: Möchtest du eine Wärmepumpe ohne PV-Anlage betreiben, sind Heizungsbau- und Elektrofachbetriebe die richtige Adresse.

Welche weiteren Fachkräfte gibt es rund um Solarlösungen?

Die Entscheidung ist gefallen: Eine Photovoltaiklösung soll dein Zuhause in Zukunft mit Energie versorgen. Für die Planung und die Montage ist Fachpersonal gefragt, schließlich sind eine Reihe von Faktoren zu berücksichtigen. Sie betreffen unter anderem die mögliche Maximalleistung der Anlage, die Beschattung und gegebenenfalls die Entfernung von Schattenspendern sowie den Brandschutz. Für ein PV-Projekt ist ausgewiesene Expertise aus verschiedenen Bereichen gefragt. Diese bietet ein:e Solarteur:in. Darüber hinaus sind oftmals weitere Expertengruppen wie Ingenieur:innen, Architekt:innen und/oder Statiker:innen, Energieberater:innen, zertifizierte Dachhandwerker:innen sowie Elektriker:innen gefragt.

Welche Solar-Fachkraft brauche ich für welche Tätigkeiten?

Der Einbau einer PV-Anlage fordert mitunter die Beteiligung verschiedener Gewerke. Jede dieser Fachkräfte trägt auf unterschiedliche Weise zum Projekt bei:

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    Ingenieur:innen: Elektroentwurf für PV-Anlage (Schalter, Wechselrichter …), Leistungsberechnung

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    Architekt:innen: Standortauswahl, Planung unter Berücksichtigung von Ästhetik sowie der Bauvorschriften

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    Statiker:innen: Analyse der Gebäudestruktur und Tragfähigkeit, Prüfung der zulässigen Dachlast etc.

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    Energieberater:innen: Beratung zum optimalen Leistungspaket, zur Effizienzsteigerung sowie zu Förderungen und zinsgünstigen KfW-Krediten, Wirtschaftlichkeitsanalyse

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    Zertifizierte Dachhandwerksbetriebe: professionelle Dachvorbereitung, Dachinspektion, Anbringen der Montagesysteme sowie PV-Paneele, Prüfung der Dichtheit, Abdichtung, Verlegung von Solardachziegeln (inklusive Verkabelung)

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    Elektrikfachbetriebe: Installation der Solarmodule, elektrische Verkabelung der PV-Komponenten, Wechselrichterinstallation, Kopplung mit dem Stromnetz, Sicherheitsprüfungen

Wichtig: Vor allem in schneereichen Gebieten und bei alten Gebäuden lohnt es sich, Architekt:innen oder Statiker:innen hinzuzuziehen. Die meisten Schrägdächer halten dem zusätzlichen Gewicht von PV-Paneelen mühelos stand. Kommt dazu allerdings die Last von nassem Schnee, kann die Belastbarkeitsgrenze schnell überschritten werden. Solardachziegel wiegen hingegen kaum mehr als herkömmliche Dachziegel.

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Anders als Aufdachmodule können Solardachziegel mit Technologie von Autarq nach Installation des Kabelbaums problemlos von Dachhandwerker:innen verlegt werden – auch ohne elektrische Kenntnisse. (Foto: Autarq)

Wie wird man Solarteur:in, PV-Installateur:in und zertifizierte:r Dachhandwerker:in?

Solarteur:innen sind Multitalente, die zahlreiche Aufgaben für die PV-Installation übernehmen. Der Job ist allerdings kein ausgewiesener Ausbildungsberuf. Der Weg dorthin führt über verschiedene Optionen. So sind eine klassische Elektriker-Lehre, eine Ausbildung in Anlagenmechanik, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik oder Energie- und Gebäudetechnik sowie Dachhandwerk optimale Voraussetzungen. Erst darauf folgt eine Weiterbildung als Solarteur:in. Um Solardachziegel professionell zu verlegen, sind zertifizierte:r Dachdecker:innen gefragt. Zu dem Beruf führt eine dreijährige Ausbildung. Eine daran anschließende Schulung befähigt dazu, Solardachziegel fachmännisch zu montieren.

Wie finde ich eine:n kompetente:n PV-Installateur:in, zertifizierte:n Dachhandwerker:in und Solarteur:in in der Nähe?

Solarteur:in gesucht? Aktuell sind in Deutschland rund 4.000 zertifizierte Solarteur:innen beziehungsweise PV-Installateur:innen im ENF-Solar-Branchenverzeichnis aufgeführt. Um zertifizierte Solarteur:innen in deiner Region zu finden, lohnt sich ein Blick in das Verzeichnis. Auskunft geben auch die örtlichen Handwerkskammern und die Verbraucherzentralen. Über diese findest du auch Dachhandwerker:innen für die Installation von Solardachziegeln. Tipp: Bei allen Firmen lohnt sich übrigens immer ein Blick auf die bislang durchgeführten Projekte.

Was macht ein:e Solarteur:in und wie helfen die Profis bei der Anschaffung der individuell passenden PV-Lösung?

Solarteur:innen begleiten dich bei der gesamten PV-Installation von der Erstberatung bis zur Wartung. Sie sind damit deine Ansprechperson für alle Belange rund um deine Solaranlage. Jeder Haushalt hat andere Bedürfnisse an die Energieversorgung und auch die baulichen Bedingungen sind sehr individuell. Die Solarlösung sollte zu deinen Ansprüchen passen – und Solarteur:innen realisieren eine solche „Wunschanlage“.

Diese Aufgaben übernehmen PV-Installateur:innen:

  • Ermittlung des Strombedarfs im Haushalt: Solarteur:innen ziehen Faktoren wie die Personenanzahl und den tatsächlichen Energieverbrauch heran, um die ideale Anlagengröße zu ermitteln.
     
  • Prüfung der Dachneigung und -ausrichtung auf den Nutzen einer PV-Anlage: Nach Süden ausgerichtete Schrägdächer mit 25 bis 30 Grad Neigung gelten für eine effektive Solarausbeute als optimal. Solarteur:innen können auch bei abweichenden Bedingungen eine Installation ermöglichen. So kann etwa eine kombinierte Ost-West-Lage ebenfalls eine hohe Energieausbeute einbringen.
     
  • Empfehlung von geeigneten PV-Varianten: Nicht jede PV-Anlage eignet sich für alle Immobilien gleichermaßen. Auf denkmalgeschützten Gebäuden beispielsweise kommen oft nur Solardachziegel infrage. PV-Installateur:innen wissen das und raten zu entsprechenden Lösungen. Auch über die Art des einzubauenden Wechselrichters beraten Solarteur:innen.
     
  • Möglichst exakte Kostenkalkulation: Abhängig von der Art und Größe der Anlage sowie dem Installationsaufwand können die Kosten für eine PV-Anlage stark variieren. Ein:e Solarteur:in berücksichtigt bei der finanziellen Planung sämtliche Faktoren und berät zu Finanzierungsoptionen sowie Fördermöglichkeiten.
     
  • Genehmigungen einholen: Die Integration einer Photovoltaikanlage auf Dächern und Balkonen ist in der Regel genehmigungsfrei. Ausnahmen bilden denkmalgeschützte Bauten. Für die Installation einer Solarlösung ist für diese grundsätzlich die Erlaubnis der Denkmalschutzbehörde einzuholen. Auch Freiflächenanlagen erfordern eine Genehmigung.
     
  • Montage der PV-Anlage: Auch die Montage der eigentlichen Solarmodule gehört zu den Aufgaben von Solarteur:innen. Alternativ kannst du für diesen Job auf erfahrene Dachhandwerker:innen setzen. Solardachziegel werden von geschulten und zertifizierten Dachhandwerksbetrieben montiert.
     
  • Anschluss an das Haussystem und das öffentliche Stromnetz: Entscheidest du dich für eine Teileinspeisung – überschüssiger, von dir nicht gebrauchter Strom fließt in das öffentliche Stromnetz –, schließen die PV-Expert:innen die Anlage an das öffentliche Netz an. Das erfolgt bei Anlagen bis 30 Kilowattpeak (kWp) Leistung meist über den Hausanschluss.
     
  • Wartung und Anlagenprüfungen: Nach der Installation übernehmen Solarteur-Betriebe die Wartung und etwaige Fehlerbehebung deiner PV-Lösung.

Du siehst schon: Ein Solarteur ist fast wie eine All-in-one-Lösung für die Planung sowie Montage einer individuellen PV-Anlage. Alternativ kannst du für diesen Job auf erfahrene Dachhandwerker:innen setzen. Solardachziegel montieren ausschließlich zertifizierte  Fachleute. Du musst dich üblicherweise nicht selbst auf die Suche machen: PV-Installateur:innen verfügen vielfach über entsprechende Kontakte oder beschäftigen passende Profis im eigenen Haus.

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Die Montage von Solardachziegeln übernehmen zertifizierte Dachhandwerker:innen, wie hier auf einer Immobilie in Konstanz am Bodensee. (Foto: Autarq)

Woran merke ich, dass ich professionell unterstützt werde?

Solarteur:innen zu finden, ist der erste Schritt, um dich bei der PV-Installation professionell begleiten zu lassen. Doch ist die gewählte Fachkraft die richtige? Diese Kriterien sollte sie erfüllen:

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    Solarteur:innen besichtigen dein Dach, prüfen die Ausrichtung, den Neigungswinkel und den Zustand der Bedeckung.

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    Sie messen den Stromverbrauch und empfehlen zu deinem Haushalt passende Anlagen, indem sie unter anderem die Personenanzahl und den Energieverbrauch hinzuziehen.

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    Die Solarexpert:innen prognostizieren die Wirtschaftlichkeit der Installation und den voraussichtlichen Ertrag. Das ist nicht zuletzt interessant, um die zu erwartende Einspeisevergütung zu berechnen. 

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    Die Auswahl eines geeigneten Montagesystems zählt ebenfalls zu den Aufgaben von PV-Installateur:innen.

Nach einer eingehenden Beratung erhältst du von seriösen Betrieben in der Regel einen Kostenvoranschlag. Achte darauf, dass er alle voraussichtlichen Posten inklusive Material und Arbeitsleistung sowie etwaige Gebühren enthält. So erlebst du nach der Fertigstellung keine unangenehme finanzielle Überraschung. Tipp: Vergleichen ist Trumpf. Hol dir falls möglich mindestens zwei Angebote für die Montage deiner PV-Lösung ein.

Es kann sich lohnen, frühzeitig eine:n Sachverständige:n zu beauftragen. Viele Betriebe beraten auch zu Fördermitteln und kostengünstigen Krediten. Tipp: Hier erfährst du mehr über PV-Förderungen in Deutschland.

Brauche ich wirklich eine Fachkraft?

Eine optimale Solarlösung stammt nicht von der Stange. Vielmehr ist sie das Ergebnis einer eingehenden Beratung zu den individuellen örtlichen Gegebenheiten. Zahllose Faktoren spielen in die Frage mit ein, ob sich eine PV-Anlage für deinen Haushalt lohnt, ob sich deine Immobilie dafür eignet und welche Lösung für dich infrage kommt. Gesetzlich ist es erlaubt, eine PV-Anlage selbst zu installieren. Lediglich den Anschluss der Anlage muss ein Elektroinstallateurbetrieb übernehmen. Ratsam ist diese Eigenleistung jedoch nicht. Unter anderem ist für die Montage Fachwissen in Elektrotechnik und Anlagensicherheit sowie im Bereich der Dacheindeckung gefragt. 

Außerdem ist auf zahlreiche Sicherheitsfaktoren zu achten, darunter auf Brandschutzbestimmungen. Bei fehlerhaften Einbauten durch die Do-it-yourself-Methode kann zudem die Garantie auf die Module entfallen. Kurz gesagt, erfordert die Installation von Photovoltaik ein umfangreiches Know-how verschiedener Gewerke. Daher ist es aus Sicherheits- und finanziellen Gründen ratsam, diese Arbeit bei einem ausgewiesenen Fachbetrieb in der Nähe zu beauftragen.

Gut zu wissen: Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel – auch wenn es darum geht, wer PV-Anlagen installiert. Balkonkraftwerke oder simple Fertiglösungen, die sich etwa auf Garagendächern montieren lassen, erfordern praktisch keinen baulichen Aufwand. Mini-Solaranlagen für den Balkon koppelst du üblicherweise einfach mit einer Schukosteckdose. Größere Installationen können den Anschluss an einer speziellen Steckdose nötig machen. In diesem Fall ist es gut, einen Elektrofachbetrieb zurate zu ziehen.

Fazit – Lass da mal den Profi ran

Die Installation einer PV-Lösung erfordert ein breit gefächertes Know-how. Montagefehler können erhebliche Folgen für die Sicherheit und das Funktionieren der Anlage haben. Solarteur:innen sind Solar-Expert:innen mit umfangreichem Fachwissen. Sie übernehmen von der Erstberatung bis zur Wartung sämtliche Aufgaben für die Realisierung der PV-Lösung. Um Solarteur:in zu werden, ist eine handwerkliche Ausbildung obligatorisch, auf die eine Weiterbildung im Bereich der Solartechnik erfolgt. So übernehmen die PV-Profis sämtliche Gewerke oder beauftragen entsprechende Fachleute. Um eine:n Solarteur:in zu finden, sind Branchenverzeichnisse gute Anlaufstellen. Prüfe außerdem die Referenzen und hol am besten mindestens zwei Angebote ein.

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