Dachdecker Solar: Wie kommen Handwerk und Solardachziegel zusammen? Besuch bei einer Montage-Schulung in Dietzenbach

Dachdecker + Solar: Verändert sich das Handwerk

Dachdecker und Solar: Wie verändert sich das Handwerk? (Bild: Autarq)

Über 100.000 Dachdecker und Dachdeckerinnen, Zimmerer und Zimmerinnen gehen in Deutschland täglich ihrer Arbeit nach. Dass vor allem das Dachhandwerk eine entscheidende Rolle bei der Energiewende spielt, ist ihnen dabei völlig bewusst. Einen allgemein gültigen Fahrplan zur entsprechenden Erweiterung des eigenen Angebots gibt es allerdings nicht. Wie sich Dachdeckerbetriebe fit für die solare Zukunft machen, zeigt ein Besuch in der Autarq Akademie im hessischen Dietzenbach.

Was bedeutet Solar für Dachdecker und Dachdeckerinnen?

Insgesamt zwölf Dachhandwerker und -werkerinnen haben sich am Morgen des 23. Februars dazu entschieden, ihre Baustellen gegen einen Seminarraum bei Frankfurt zu tauschen. Sie alle vereint die Leidenschaft für ihren Beruf und die Frage, wie dieser in Zukunft aussehen mag: 

  • Wie können auch sie vom steigenden Interesse an solaren Lösungen profitieren?
  • Welches Knowhow fehlt in Vertrieb und Technik zum Erschließen neuer Zielgruppen?
  • Und wie bleibt das Dachhandwerk in Zeiten der Solardachpflicht zukunftsfähig?

In der zweitägigen Montage-Schulung werden die Teilnehmenden lernen, welche Rolle Solardachziegel bei der Beantwortung dieser Fragen spielen können und auch, wie die Betriebe ein Dach mit der innovativen Technik decken.

Die Weiterbildung für Dachdecker Solar umfasst Theorie und Praxis.
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Die Weiterbildung für Dachdecker Solar umfasst Theorie und Praxis. (Bild: Autarq)

Dachdecker und Solar: Warum Solardachziegel?

Geht das Angebot herkömmlicher PV-Anlagen für Dachdeckerbetriebe bislang mit einer engen Zusammenarbeit mit Elektriker:innen, Solarteur:innen und anderen Gewerken einher, ermöglichen die Solardachziegel von Autarq ein System, das in Kleinspannung und ohne jedwede Form von Leistungselektronik auf dem Dach auskommt. Für die Teilnehmenden 

macht das die Technologie besonders attraktiv. “Aufs Dach gehören ausschließlich Dachhandwerker:innen. Nur so profitiert unser Handwerk langfristig von der solaren Energiewende”, verkündet Wolf Koronaios, Dachdeckermeister und Lehrverleger bei Autarq. Gemeinsam mit Kursleiter Roger Flores‑Trigo begleitet der erfahrene Handwerkermeister die zwölf Teilnehmenden auf ihrem weiteren Weg in die Solarbranche.

Welche Lehrinhalte zu Solar werden Dachdecker:innen vermittelt?

Bevor die Teilnehmenden jedoch am Modell, einem auf Kniehöhe gelegten Dachstuhl, Hand anlegen, stehen andere Fragen im Vordergrund. Denn schnell wird klar, dass ein Lehrgang wie dieser einen technischen Rahmen liefert, die Erweiterung des eigenen Angebots jedoch deutlich weiterreicht. Welche Förderungen erhalten Bauherr:innen? Wieviel Stromverbrauch hat eine Familie in zehn Jahren? Die teilnehmenden Betriebe müssen die Technologie in Zukunft nicht nur fehlerfrei montieren können, sondern im ersten Schritt ein erfolgreiches Kundengespräch führen. Betriebe, die PV-Anlagen anbieten möchten, müssen hier dementsprechend beraten können. 

Fragen, die sich die Endverbrauchenden zum Produkt, der Planung und Kostenkalkulation stellen, müssen sattelfest beantwortet werden können. Von der bedarfsgerechten Dimensionierung der PV-Anlage bis hin zur Erstellung eines indikativen Angebots steht Autarq unterstützend zur Seite. Das gesamte Spektrum der erforderlichen Kenntnisse müssen sich die Betriebe jedoch darüber hinaus aneignen. In welcher Form die PV-Anlagen letztlich ihren Weg in das Portfolio der Teilnehmenden finden, liegt bei den Betrieben selbst.

Berufsstand mit Tradition: Wolf Koronaios teilt seine Erfahrungen mit Kollegen und Kolleginnen.
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Berufsstand mit Tradition: Wolf Koronaios teilt seine Erfahrungen mit Kollegen und Kolleginnen. (Bild: Autarq)

Wie setzen Dachdecker:innen Solar praktisch um?

Ist ein erstes Richtpreisangebot mit den Bauherr:innen abgestimmt, kann die konkrete Planung des Dachs beginnen. Im Kurs erfahren die Teilnehmenden, wie aus einem Aufmaß der Bauplan für ein Solardachziegel-System entsteht. Sind diese logistischen Fragen geklärt, kann bereits am Ende des ersten Tages die Montage der Solardachziegel erlernt werden. 

Der Wissensstand der Teilnehmenden reicht dabei von Betrieben, die bereits erste Projekte mit dem System abgeschlossen haben, bis zu Anwesenden, die heute zum ersten mal mit der Technologie in Berührung kommen. Sie alle eint die gemeinsame Sprache ihres Handwerks. “Der praktische Teil des Lehrgangs war für mich und meine Mitarbeitenden besonders spannend”, berichtet Coletta Giltz, Dachdeckermeisterin aus Xanten. “Auch wenn wir bereits eine erste Baustelle mit den Solardachziegeln und der Unterstützung eines Lehrverlegers gemeistert haben, war es erneut aufschlussreich, die einzelnen Schritte im gemeinsamen Austausch mit Kollegen und Kolleginnen durchzugehen. Jeder einzelne meiner Mitarbeitenden muss schließlich mit dem System vertraut werden, um in Zukunft bestmögliche Ergebnisse zu liefern.” Schrittweise werden die einzelnen Phasen zunächst theoretisch erläutert und dann praktisch am Modell gezeigt. Jeder der Teilnehmenden führt dabei jeden Schritt der Montage händisch durch und hat die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Am zweiten Tag werden diese Prozesse wiederholt und vertieft.

Wie geht es für die Dachdecker:innen in Sachen Solar weiter?

Am Nachmittag des zweiten Tages ist der für Viele wegweisende Lehrgang bereits wieder vorbei. Was bleibt, ist die Leidenschaft der Teilnehmenden für ihren Beruf und die Vorfreude darauf, in naher Zukunft ein erstes eigenes Projekt mit den Solardachziegeln zu starten. So einfach wie die Arbeit mit der neuen Technologie gestaltet sich der Einstieg ins PV-Geschäft für die teilnehmenden Betriebe aber nicht. 

“Das Autarq System ist so entwickelt, dass eine zweitägige Schulung und ein erstes Projekt mit Unterstützung vor Ort genügen, um hier dauerhaft gute Ergebnisse zu erzielen. Ich sehe aber auch, dass viele weitere Kompetenzen im Vertriebsprozess dazu gehören. Hier muss jeder Betrieb für sich selbst entscheiden, wie er diese in Zukunft abdecken möchte”, fasst Thomas Muschelknautz, Zimmermeister aus Laudenbach, die letzten 48 Stunden zusammen.

Die solare Zukunft Deutschlands beginnt im Handwerk der Dachdecker und Dachdeckerinnen.
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Die solare Zukunft Deutschlands beginnt im Handwerk der Dachdecker und Dachdeckerinnen. (Bild: Autarq)

Bei der Verlegung der ersten Projekte ist Autarq mit einem Lehrverleger zur Unterstützung vor Ort. Anschließend werden die teilnehmenden Betriebe als feste Kooperationspartner qualifiziert und können mit der Technik eigenständig arbeiten und so zum aktiven Player der Energiewende werden.

Plus: Statements von Dachhandwerker:innen nach der Schulung

Thomas Muschelknautz, Zimmerermeister aus Laudenbach, Baden-Württemberg

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Zimmerermeister Thomas Muschelknautz beim Austausch mit Kolleg:innen (Foto: Autarq GmbH)

“Ich bin seit über 20 Jahren als Zimmerer tätig, zehn davon als Meister – Dass PV-Anlagen ein so großes Comeback feiern, hätte ich mir noch vor ein paar Jahren nicht vorstellen können. Heute steigt die Nachfrage wieder und neue Lösungen sind natürlich willkommen. Das Produkt überzeugt und scheint gut in die Arbeitsschritte des Dachhandwerks zu passen. Vor allem optisch sind die Solardachziegel für mich ein Meilenstein und sicherlich sehr beliebt bei vielen Bauherren. Ich sehe auch, dass zusätzliche Kompetenzen im Vertriebsprozess dazu gehören, um das Autarq System anzubieten. Hier muss jeder Betrieb für sich selbst entscheiden, wie er diese in Zukunft abdeckt und ob das überhaupt möglich ist. Auch wenn Betriebe dadurch souveräner werden in der Photovoltaik, bleibt der Fachkräftemangel definitiv ein Problem.”

Coletta Giltz, Dachdeckermeisterin, Gebäude-Energieberaterin und Photovoltaik-Managerin aus Xanten, Nordrhein-Westfalen

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Coletta Giltz bereitet ihren Betrieb auf die Zukunft vor (Foto: Autarq GmbH)

“Ich beschäftige mich sowohl als Dachdeckerin als auch als Unternehmerin und Arbeitgeberin seit vielen Jahren mit den Themen der Photovoltaik. Aufdachlösungen sind in Zusammenarbeit mit Elektriker:innen und Solarteur:innen immerhin schon lange möglich. Die Zukunft sehe ich allerdings nicht in diesen Lösungen. Zum einen sind die Möglichkeiten für die Anlagen baulich enorm eingeschränkt. Zum anderen steigt das Fehlerpotential erheblich, wenn Gewerke, die dafür keine Ausbildung haben, nachträglich am Dach arbeiten. Das System der Solardachziegel befähigt unser Handwerk währenddessen, gebäudeintegrierte PV-Anlagen ganz eigenständig anzubieten. Das Produkt integriert sich dabei so gut in die Arbeitsabläufe, dass wir mit unserem Fachwissen und Autarq neuartige, komplexe Dachlösungen für unsere Kunden und Kundinnen schaffen können – für mich ist das Teil der Verantwortung unseres Berufsstands. Meinen Kollegen und Kolleginnen empfehle ich, den Einstieg in die Solarbranche als bewusste betriebliche Entscheidung zu treffen. Wo soll die Reise hingehen? Wie können wir uns weiterentwickeln? Die Akademie hat meine Meinung bestätigt. Und so freue ich mich auf unser zweites Projekt mit Autarq im Frühling dieses Jahres.”

Remo Klinger, Holzbau-Ingenieur und Zimmerer aus Bizau, Österreich

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Remo Klinger ist leidenschaftlicher Hand- und Netzwerker (Foto: Remo Klinger)

“Mit meinem Account @zimmerer_auf_insta habe ich in den letzten Jahren eine Gemeinschaft aufgebaut, die sich nicht nur durch ihre Leidenschaft für das Handwerk, sondern auch durch ihren Pioniergeist auszeichnet. Aus diesem Grund hatte ich großes Interesse an der Technologie. Ich habe gelernt, dass das System nicht nur eine Alternative für herkömmliche PV-Anlagen ist, sondern die Einsatzmöglichkeiten von Solarenergie deutlich erweitert. Ich hatte vorab keine praktischen Erfahrungen in der Photovoltaik und fühlte mich fachlich trotzdem abgeholt. Die Mischung aus Theorie und Praxis hat das neue Produkt einfach zugänglich gemacht und mir dabei auch die Berührungsängste mit den elektrischen Aspekten des Systems genommen. Nicht zuletzt hat mir der Austausch mit meinen Kollegen und Kolleg:innen sehr gefallen. Der Kursleiter, selbst erfahrener Dachdeckermeister, hat uns allen einen Dialog auf Augenhöhe ermöglicht – die perfekten Voraussetzungen um den Pioniergeist zahlreicher Betriebe zu wecken.”

Paula Eberhardt, Dachdeckerin aus Hannover, Niedersachsen

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Paula Eberhardt entschied sich nach einem Praktikum für den Beruf der Dachdeckerin (Foto: Paula Eberhardt)

“Ich habe meine Ausbildung zur Dachdeckerin 2019 beendet und schnell meine ersten Erfahrungen mit herkömmlichen PV-Anlagen gemacht. Das beschränkte sich allerdings immer nur auf das Anbringen der Halterungen. Als ich von Autarq gelesen habe, konnte ich mir erstmal nicht vorstellen, wie die Solardachziegel in meinen Beruf passen sollen. Ich hatte gleichzeitig großen Respekt vor der scheinbar doch komplizierten Kabelage. In der Akademie wurde mir und meinem Kollegen dann aber schnell klar, dass hier ein Produkt für Dachdeckerinnen und Dachdecker entwickelt wurde und dass man keine Angst vor den Kabeln haben muss. Jeder Schritt der Installation wurde erst theoretisch und dann praktisch am Modell gezeigt, wobei jeder einmal ran musste. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Technologie für Dachdecker:innen meiner Generation schon bald selbstverständlich ist. Ich bin auf jeden Fall dabei!”

Selim Fritz, Dachdeckermeister, Entrepreneur und YouTuber aus Troisdorf, Nordrhein-Westfalen

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Als DACHPRO ist Selim Fritz einer der größten Influencer im deutschen Handwerk (Foto: Selim Fritz)

“Wir haben unser erstes Autarq Dach bereits vor dem Besuch der Akademie in Zusammenarbeit mit einem Lehrverleger gemacht. Ich bin seitdem von der Technologie fasziniert und bin mir sicher, dass sie in der Zukunft eine große Rolle in unserem Handwerk spielen wird. Die Prozessschritte integrieren sich gut in die klassischen Arbeitsabläufe und sind dabei schnell gelernt. Auch die Arbeiten mit den Spezialwerkzeugen, die von Autarq bereitgestellt werden, haben wir nach kurzer Zeit verinnerlicht. Die Solardachziegel haben außerdem eine so gute Qualität, dass man keine Angst davor haben muss, sie kaputt zu machen oder zu beschädigen. Alles in allem freue ich mich auf nächstes Autarq Dach!”

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